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Wir vermitteln: Pflege- und Betreuungskräfte
Grundvoraussetzungen: Raumgröße, Lage und Zugang
Ideale Raumgröße
Das Pflegezimmer sollte groß genug sein, damit sich Pflegepersonal oder Angehörige gut darin bewegen können – auch mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl, Rollator oder Pflegebett. Ein Raum mit mindestens 15 bis 20 Quadratmetern ist empfehlenswert.
Barrierefreier Zugang
Ein ebenerdiger Zugang ohne Schwellen ist ideal – oder zumindest ein Zimmer, das per Treppenlift oder Fahrstuhl gut erreichbar ist. Breite Türen (mindestens 90 cm) ermöglichen den Zugang mit Rollstuhl.
Nähe zu Bad und Küche
Ein Pflegezimmer sollte möglichst in der Nähe eines barrierefreien Badezimmers liegen. Auch eine gewisse Nähe zur Küche kann sinnvoll sein, vor allem bei selbstständigerem Verhalten der pflegebedürftigen Person.
Das Pflegebett – Herzstück des Pflegezimmers
Ein höhenverstellbares Pflegebett ist meist unverzichtbar. Es erleichtert dem Pflegepersonal die Arbeit und bietet der pflegebedürftigen Person Komfort und Sicherheit.
Wichtige Merkmale:
- Elektrisch verstellbar (Höhe, Kopf- und Fußteil)
- Seitengitter für Sturzschutz
- Rollen mit Feststellfunktion
Das Pflegebett sollte so positioniert sein, dass von beiden Seiten Zugang besteht – für eine bessere Pflegemöglichkeit.
Licht & Beleuchtung – funktional und wohnlich
Licht ist Lebensqualität. Im Pflegezimmer sollte es sowohl gute Grundbeleuchtung als auch gezielte Lichtquellen geben:
- Dimmbare Deckenleuchte für allgemeine Helligkeit
- Leselampe oder Bettlicht für entspannte Stunden
- Nachtlicht für Orientierung bei Dunkelheit
Natürliches Tageslicht ist sehr wichtig – wenn möglich, wähle ein Zimmer mit Fenster und angenehmer Aussicht.
Stauraum, Ordnung und Möbel
Ein Pflegezimmer sollte übersichtlich und aufgeräumt sein – ohne steril zu wirken. Pflegehilfsmittel, Medikamente und persönliche Gegenstände sollten gut erreichbar, aber nicht im Weg sein.
Empfohlene Möbel:
- Kommode oder Pflegewagen für Hilfsmittel
- Nachttisch mit Schubladen
- Bequemer Sessel für Besuche oder Tagesaufenthalt
- Kleiderschrank mit leicht zugänglichen Fächern
- Tisch für Mahlzeiten oder Aktivitäten
Verzichte möglichst auf Teppiche, lose Kabel oder kleine Möbel, über die man stolpern kann.
Hilfsmittel und Sicherheitstechnik
Notrufsysteme
Ein Hausnotrufsystem oder Funkklingel erhöht die Sicherheit und gibt sowohl Pflegebedürftigen als auch Angehörigen mehr Ruhe.
Sensorik und Technik
- Bewegungssensoren (z. B. bei nächtlichem Aufstehen)
- Bettaufrichter oder Galgen zur Unterstützung
- Rutschfeste Bodenbeläge
Optional können smarte Helfer (wie Sprachassistenten oder Kameras mit Datenschutz-Funktion) den Alltag erleichtern.
Atmosphäre und persönliche Gestaltung
Ein Pflegezimmer darf ruhig wohnlich und freundlich gestaltet sein. Persönliche Gegenstände wie Fotos, Bücher oder Lieblingsmöbel helfen, eine vertraute Umgebung zu schaffen.
Gestaltungstipps:
- Sanfte Farben, keine grellen Kontraste
- Pflegeleichte Vorhänge oder Jalousien
- Pflanzen (nur pflegeleicht und nicht allergieauslösend)
- Persönliche Erinnerungsstücke
Ein liebevoll gestalteter Raum kann viel zur seelischen Gesundheit beitragen.
Anforderungen bei Demenz
Menschen mit Demenz benötigen besondere Reize – aber keine Überforderung.
Wichtige Aspekte:
- Klare Struktur im Raum (feste Plätze für Gegenstände)
- Markierungen an Türen und Schränken
- Vermeidung von Spiegeln (können verwirren)
- Keine abstrakte Kunst oder irritierende Muster
Auch ein Radio oder Musiksystem mit gewohnten Klängen kann helfen, Sicherheit zu vermitteln.
Anforderungen bei 24 Stunden Betreuung
Bei einer 24 Stunden Betreuung lebt meist eine Betreuungskraft im Haushalt – oft mit im gleichen Wohnbereich. In diesem Fall sollte nicht nur das Pflegezimmer, sondern auch ein separater Raum für die Betreuungskraft vorhanden sein.
Mindestanforderungen:
- Eigener Rückzugsraum mit Bett und Stauraum
- Zugang zu Bad und Küche
- Ruhezeiten respektieren
Diese Punkte sind wichtig, um eine nachhaltige Betreuungssituation zu ermöglichen.
Was ist mit der Finanzierung?
Viele Anpassungen im Pflegezimmer können über die Pflegekasse bezuschusst werden – besonders bei anerkanntem Pflegegrad.
Mögliche Zuschüsse:
- Wohnraumanpassung bis zu 4.000 €
- Pflegehilfsmittel (monatlich bis 40 €)
- Steuerliche Absetzbarkeit für Umbauten
Auch bei der Umgestaltung für eine 24 Stunden Pflege können Mittel beantragt werden. Ein Antrag bei der Pflegekasse lohnt sich fast immer.
Pflege zu Hause: Rechtzeitig planen zahlt sich aus
Ein Pflegezimmer sollte nicht erst dann vorbereitet werden, wenn es akut nötig wird. Wer frühzeitig plant, kann in Ruhe die passende Ausstattung finden, Zuschüsse beantragen und die Pflege zu Hause langfristig absichern.
Auch Gespräche mit dem Hausarzt, einem Pflegeberater oder Sanitätshaus können helfen, sinnvolle Maßnahmen zu erkennen.
Fazit:
Es ist ein Ort, an dem Sicherheit, Würde und Komfort zusammenkommen müssen. Ob für eine kurzfristige 24 Stunden Pflege oder eine langfristige Lösung im Rahmen einer häuslichen Versorgung – wer die Anforderungen früh erkennt und konsequent umsetzt, schafft eine Umgebung, in der sich Pflegebedürftige wohl und sicher fühlen.
Ob du gerade erst über Pflege zu Hause nachdenkst oder mitten in der Organisation steckst: Nimm dir Zeit, plane sorgfältig – und vergiss dabei nie den Menschen, für den du das alles tust.