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Wir vermitteln: Pflege- und Betreuungskräfte
Definition der 24-Stunden-Pflege
Unter 24-Stunden-Pflege versteht man ein Betreuungsmodell, bei dem eine Pflegekraft dauerhaft im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt. Sie steht nicht rund um die Uhr im Einsatz, ist jedoch tagsüber aktiv und nachts in Bereitschaft.
Die Aufgaben umfassen in der Regel die Grundpflege wie Waschen, An- und Auskleiden, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme sowie hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kochen, Putzen und Einkaufen. Darüber hinaus übernehmen viele Betreuungskräfte eine wichtige soziale Funktion, indem sie Gesellschaft leisten und emotionale Unterstützung bieten.
Die 24-Stunden-Pflege ermöglicht es, dass die pflegebedürftige Person in der vertrauten Umgebung bleiben kann. Dies ist insbesondere für Menschen mit Demenz oder starker Bindung an ihr Zuhause von Vorteil.
Kosten der 24-Stunden-Pflege
Die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden-Pflege bewegen sich in Deutschland durchschnittlich zwischen 2.200 und 3.200 Euro. Der genaue Betrag hängt von den Qualifikationen, Sprachkenntnissen und der Erfahrung der Pflegekraft ab. Auch der Umfang der vereinbarten Aufgaben spielt eine Rolle.
Zusätzlich müssen die laufenden Kosten des Haushalts wie Miete, Heizung, Strom und Lebensmittel weitergetragen werden. Diese Ausgaben werden häufig unterschätzt, obwohl sie die Gesamtkosten deutlich erhöhen können.
Zur Finanzierung können Leistungen der Pflegeversicherung genutzt werden. Je nach Pflegegrad gibt es Pflegegeld, das zwischen 316 und 901 Euro pro Monat beträgt. Außerdem stehen Entlastungsleistungen sowie Mittel aus der Verhinderungspflege zur Verfügung. Trotzdem decken diese Zuschüsse in den meisten Fällen nur einen Teil der Gesamtkosten ab, sodass ein erheblicher Eigenanteil bleibt.
Definition des Pflegeheims
Ein Pflegeheim ist eine stationäre Einrichtung, die pflegebedürftige Menschen rund um die Uhr betreut. Pflegekräfte arbeiten dort im Schichtdienst, sodass jederzeit Hilfe gewährleistet ist. Neben der Grundpflege wird auch eine medizinische Versorgung sichergestellt.
Zu den Leistungen eines Pflegeheims zählen pflegerische Betreuung, medizinische Versorgung, Mahlzeiten, Unterkunft und häufig auch Freizeit- und Gemeinschaftsangebote. Viele Einrichtungen bieten zudem therapeutische Angebote wie Krankengymnastik oder Ergotherapie an.
Für Personen mit hohem oder komplexem Pflegebedarf bietet ein Heim die umfassendste und professionellste Betreuung. Gleichzeitig bedeutet der Umzug ins Heim jedoch auch, die eigene Wohnung oder das eigene Haus aufzugeben und sich in eine Gemeinschaft mit festen Strukturen einzufügen.
Kosten im Pflegeheim
Die Kosten für ein Pflegeheim sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im bundesweiten Durchschnitt liegt der monatliche Eigenanteil derzeit bei etwa 2.400 Euro. Dieser Betrag muss zusätzlich zu den Leistungen der Pflegekasse getragen werden.
Die Gesamtkosten pro Monat liegen je nach Einrichtung und Region zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Die Pflegeversicherung beteiligt sich mit einem festen Zuschuss, dessen Höhe vom Pflegegrad abhängt. Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten müssen jedoch von den Bewohnern selbst übernommen werden.
Hinzu kommt, dass die Eigenanteile in Pflegeheimen kontinuierlich steigen. Gründe dafür sind steigende Personalkosten, höhere Energiepreise und wachsende Investitionsaufwendungen. Dies führt dazu, dass ein Pflegeheim langfristig häufig teurer ist als eine 24-Stunden-Pflege zuhause.
Steuerliche Aspekte und Zuschüsse
Sowohl bei der 24-Stunden-Pflege als auch bei einem Pflegeheimplatz gibt es steuerliche Entlastungsmöglichkeiten. Pflegekosten können als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Zusätzlich besteht Anspruch auf den Pflege-Pauschbetrag, wenn eine pflegebedürftige Person im eigenen Haushalt betreut wird.
Die tatsächliche steuerliche Entlastung hängt jedoch von individuellen Faktoren ab, wie der Höhe des Einkommens, der Anzahl der abzugsfähigen Kosten und dem Familienstand. Eine Beratung durch einen Steuerberater ist in jedem Fall empfehlenswert.
An dieser Stelle ist wichtig zu betonen: Dieser Artikel ersetzt keine steuerliche Beratung, da die individuelle Situation immer maßgeblich ist.
Emotionale Unterschiede zwischen beiden Optionen
Die 24-Stunden-Pflege zuhause ermöglicht es Pflegebedürftigen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Das eigene Haus, persönliche Erinnerungsstücke und die gewohnte Nachbarschaft tragen wesentlich zum Wohlbefinden bei. Gerade bei Demenzpatienten kann dies eine stabilisierende Wirkung haben.
Ein Pflegeheim bietet hingegen den Vorteil sozialer Kontakte zu anderen Bewohnern. Viele Einrichtungen organisieren gemeinsame Aktivitäten, Feste und Freizeitprogramme. Gleichzeitig bedeutet der Umzug in ein Heim den Verlust eines großen Teils der bisherigen Selbstbestimmung.
Für Angehörige spielt ebenfalls die emotionale Belastung eine Rolle. Während bei der Pflege zuhause häufig das Gefühl entsteht, den Alltag aktiv mitzugestalten, bringt ein Heim mehr Entlastung, da die Organisation von Betreuung, Ersatzkräften und Urlaubsvertretungen entfällt.
Praktische Unterschiede im Alltag
Die Entscheidung zwischen beiden Modellen hängt auch von den räumlichen Gegebenheiten ab. Für eine 24-Stunden-Pflege ist ein separates Zimmer für die Betreuungskraft erforderlich. Außerdem sollten die Wohnräume möglichst barrierefrei sein. Ist dies nicht gegeben, können Umbauten notwendig werden, die zusätzliche Kosten verursachen.
Im Heim hingegen sind die Räumlichkeiten auf Pflege ausgelegt. Barrierefreiheit, Notrufsysteme und medizinische Infrastruktur sind standardmäßig vorhanden. Der Alltag ist stärker strukturiert, was für manche Bewohner Sicherheit, für andere jedoch Einschränkungen bedeutet.
Was ist langfristig günstiger
Rein rechnerisch ist die 24-Stunden-Pflege im direkten Vergleich häufig günstiger, da die monatlichen Kosten niedriger sind als die durchschnittlichen Gesamtkosten eines Heimplatzes. Allerdings müssen die Haushaltskosten beim Wohnen zuhause hinzugerechnet werden, die im Heim bereits enthalten sind.
Ein weiterer Aspekt ist die Versorgungssicherheit. Eine einzelne Betreuungskraft kann krank werden oder ausfallen. Ersatz muss dann kurzfristig organisiert werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann. Pflegeheime haben durch ihre Personalstruktur den Vorteil, dass Ausfälle leichter kompensiert werden können.
Langfristig kann daher ein Heim trotz höherer Kosten die stabilere Lösung sein, insbesondere wenn der Pflegebedarf steigt. Bei mittlerem Pflegebedarf und stabiler Betreuungssituation ist die 24-Stunden-Pflege jedoch meist die wirtschaftlichere Variante.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile
Die 24-Stunden-Pflege überzeugt durch geringere Kosten, persönliche Nähe und die Möglichkeit, im eigenen Zuhause zu bleiben. Sie setzt jedoch geeignete Wohnverhältnisse voraus und ist stark von der Zuverlässigkeit einer einzelnen Betreuungskraft abhängig.
Das Pflegeheim bietet eine umfassende Versorgung, professionelle Strukturen und soziale Kontakte. Demgegenüber stehen hohe Eigenanteile, weniger individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und der Verlust der gewohnten Umgebung.
Fazit
Ob eine 24-Stunden-Pflege oder ein Pflegeheim günstiger ist, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Pflegegrad, den finanziellen Möglichkeiten, den räumlichen Gegebenheiten und den persönlichen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person.
Die 24-Stunden-Pflege ist im Durchschnitt günstiger, wenn die laufenden Haushaltskosten eingerechnet und die familiäre Situation stabil sind. Das Pflegeheim verursacht höhere Eigenanteile, bietet jedoch mehr Sicherheit, professionelle Strukturen und Entlastung für Angehörige.
Eine pauschale Antwort auf die Kostenfrage ist nicht möglich. Jede Familie sollte Angebote vergleichen, die eigene Situation sorgfältig prüfen und sowohl finanzielle als auch emotionale Aspekte berücksichtigen. Für eine steuerliche Einschätzung ist die Beratung durch einen Fachmann unerlässlich.
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