senioba
Wir vermitteln: Pflege- und Betreuungskräfte
Was ist ein Pflegeheim eigentlich genau?
Ein Pflegeheim, auch stationäre Pflegeeinrichtung genannt, ist ein Ort, an dem pflegebedürftige Menschen rund um die Uhr betreut und medizinisch versorgt werden. Pflegeheime bieten je nach Einrichtung Einzel- oder Doppelzimmer, Mahlzeiten, soziale Betreuung, medizinische Pflege und Hauswirtschaftsleistungen.
Im Unterschied zur „24 Stunden Pflege“ zu Hause findet die Versorgung im Heim nicht im gewohnten Umfeld statt, sondern in einer professionellen Umgebung mit Pflegepersonal.
Die Kosten im Überblick: Woraus setzen sie sich zusammen?
Die monatlichen Kosten für ein Pflegeheim setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:
- Pflegekosten
Das sind die Kosten für die eigentliche pflegerische Versorgung – also Hilfe beim Waschen, Anziehen, Essen, Medikamente geben, etc.
- Unterkunft und Verpflegung („Hotelkosten“)
Dazu zählen das Zimmer, Strom, Wasser, Heizung, Reinigung, sowie Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Zwischenmahlzeiten.
- Investitionskosten
Diese werden vom Heim erhoben, um die Kosten für den Bau, die Renovierung und die Ausstattung zu decken.
- Zusatzleistungen
Wer Extras wie einen Friseur, Fahrdienst, Physiotherapie oder besondere Betreuung in Anspruch nimmt, zahlt diese gesondert.
Durchschnittliche Kosten in Deutschland
Die Gesamtkosten für ein Pflegeheim liegen deutschlandweit durchschnittlich bei 3.500 bis 4.500 Euro im Monat – je nach Bundesland, Einrichtung, Pflegegrad und Ausstattung kann es aber auch deutlich mehr oder weniger sein.
Hier ein beispielhafter Kostenüberblick:
Kostenart | Monatlicher Betrag (ca.) |
Pflegekosten | 2.000 € |
Unterkunft & Verpflegung | 900 € |
Investitionskosten | 450 € |
Ausbildungsumlage | 100 € |
Gesamt | 3.450 € |
Was zahlt die Pflegeversicherung?
Die Pflegeversicherung übernimmt einen festen Zuschuss, der vom Pflegegrad abhängt. Dieser Zuschuss deckt jedoch nicht die Gesamtkosten, sondern nur einen Teil.
Beispiel für die monatlichen Zuschüsse bei vollstationärer Pflege (Stand 2024):
Pflegegrad | Zuschuss Pflegekasse |
2 | 770 € |
3 | 1.262 € |
4 | 1.775 € |
5 | 2.005 € |
Hinweis: Seit 2022 gelten Staffelungen – wer länger im Heim lebt, bekommt etwas mehr. Trotzdem bleibt meist eine beträchtliche Eigenleistung.
Eigenanteil: Die Belastung der Bewohner
Der sogenannte „einrichtungseinheitliche Eigenanteil“ (EEE) beschreibt den Betrag, den Bewohner monatlich selbst zahlen müssen – unabhängig vom Pflegegrad. Dieser liegt aktuell im bundesweiten Schnitt bei rund 2.500 Euro monatlich.
In manchen Regionen (z. B. NRW oder Bayern) können es sogar über 3.000 Euro sein. Das übersteigt oft die Rente, sodass zusätzliche Mittel (Vermögen oder Unterstützung durch Kinder) notwendig sind.
Wann springt das Sozialamt ein?
Wenn die Pflegeheimkosten nicht aus eigener Tasche bezahlt werden können, kann beim Sozialamt „Hilfe zur Pflege“ beantragt werden. Vorher wird geprüft:
- Einkommen des Pflegebedürftigen
- Vermögen (bis ca. 10.000 € Schonvermögen erlaubt)
- Einkommen der Kinder (nur bei > 100.000 € Jahreseinkommen)
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, übernimmt das Amt die nicht gedeckten Heimkosten. Das bedeutet allerdings auch: Antragstellung, Offenlegung der Finanzen und eingeschränkte Wahlfreiheit beim Heim.
Pflegeheim vs. andere Pflegeformen
Ein Pflegeheim ist nicht die einzige Lösung. Abhängig vom Pflegegrad und der familiären Situation gibt es Alternativen:
- Ambulante Pflege durch Pflegedienste zu Hause
- Betreutes Wohnen für ältere Menschen mit eingeschränktem Hilfebedarf
- Tagespflegeeinrichtungen
- Angehörige als Pflegepersonen mit Pflegegeld
- 24 Stunden Pflege durch Betreuungspersonal im eigenen Zuhause
Gerade bei der 24 Stunden Pflege sind individuelle Bedarfe, Wohnverhältnisse und Kosten gut abzustimmen. Die Möglichkeit, weiterhin im vertrauten Zuhause zu leben, macht dieses Modell für viele sehr attraktiv – auch im Vergleich zur Seniorenbetreuung im Pflegeheim.
Tipps zur Finanzierung der Heimkosten
- Pflegezusatzversicherung prüfen: Private Absicherung kann Lücken schließen.
- Pflegegrad frühzeitig beantragen: Ohne Pflegegrad keine Leistungen!
- Widerspruch bei Ablehnung einlegen: Oft sind Erstbescheide zu niedrig.
- Pflegeberatung nutzen: Pflegestützpunkte bieten kostenlose Unterstützung.
- Heimkosten vergleichen: Die Preisunterschiede sind enorm!
Fazit
Die Unterbringung in einem Pflegeheim kann für viele Senioren und ihre Familien zu einer finanziellen Herausforderung werden. Selbst mit Zuschüssen durch die Pflegekasse bleibt ein nicht unerheblicher Eigenanteil. Wer keine finanziellen Rücklagen hat, ist schnell auf Unterstützung angewiesen.
Doch es gibt Alternativen, vor allem bei früher Planung: ambulante Dienste, 24 Stunden Pflege oder moderne Formen der Seniorenbetreuung bieten Möglichkeiten, die oft individueller und menschlicher sind als die klassische Heimversorgung.
Wir sind für Sie da!
Unsere Leistungen